Nicht selten kommt es vor, dass eine gewisse Verwirrung in Bezug auf die Nomenklatur der verschiedenen Spangen kommt. Heißt es nun Ordensspange oder Ordensschnalle. Feldspange oder Bandschnalle?
Wenn die rede von den verschiedenen Spangentypen ist, so sollte man sich zunächst begreiflich machen, um was genau es eigentlich geht. Man kann hierbei grob zwischen drei verschiedenen Typen differenzieren. Zum einen die Spange, bei der die Orden im Original getragen werden, die Spange, bei der die Orden als Miniatur getragen werden, und die Spange, die lediglich die Bänder darstellt. Widmen wir uns einem Typus nach dem anderen.
Spange, bei der die Orden in Originalgröße aufgetragen werden:
Diese Spangenform kann wohl als die "klassische" Spangenform betrachtet werden. Der Orden in voller Größe wird an einem speziell drapierten Band getragen. Dieser Spangentyp wird in Deutschland
als Ordensspange oder Große Ordensschnalle genannt. In Österreich hingegen Ordensschnalle oder Volldekoration. Das englischsprachige Äquivalent ist die
medal bar.
Eine reine Sonderform dieser Spange stellt die deutsche Frackspange dar. Diese kennzeichnet sich durch eine umgekehrte Reihenfolge und dadurch, dass die Orden schräg montiert werden, sodass die Oberseite der Spange parallel zum Revers des Fracks geht. Dieser Spangentyp wurde außer bei der Luftwaffe der Wehrmacht lediglich zum zivilen Anzug getragen. Obgleich die Spange zum Galarock der Kaiserlichen Marine ebenfalls schräg getragen wurde, handelt es sich dabei nicht um eine Frackspange, da die Orden korrekt von links nach rechts absteigend im Rang montiert waren.

Spange, bei der die Orden in Miniatur aufgetragen werden:
Das Tragen von Auszeichnungen in Miniaturform kam erst mit der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert in Mode. Hierbei werden die nicht die Orden in Originalgröße benutzt, sondern eine verkleinerte Miniatur. Die Bänder wurden dabei zumindest früher und heute noch in Österreich in der selben Form drapiert wie die Ordensspange. Mittlerweile hat sich hier eine den englischen und französischen Ordensspangen angeglichenes Modell durchgesetzt, welches nicht mehr durch kunstvolle Banddrapierung besticht. Diese Spange wird in Deutschland als Miniaturfrackspange, Miniaturordensspange, Miniaturspange oder Kleine Ordensschnalle bezeichnet, in Österreich als Miniatur-Ordensschnalle. Das englischsprachige Äquivalent ist die miniature medal bar.
Im Gegensatz zur normalen Frackspange wird die Miniaturspange auch zum Smoking getragen. Sie bietet gegenüber der normalen Frackspange den Vorteil, dass man bei dieser auch höhere Klassen wie Komtur- und Großkreuze darstellen kann. Hierbei werden spezielle Miniaturen, zusätzlich Bandüberzieher oder Miniaturen des Bruststerns angebracht, was bei der normalen Frackspange nicht zulässig ist.
Spange, bei der nur die Bänder dargestellt werden
Der Spangentyp, bei dem lediglich die Bänder dargestellt werden in rechteckiger Form wird in Deutschland als Interimsspange, Bandschnalle, Bandspange oder Feldspange bezeichnet. In Österreich hingegen als Ordensspange. Gerade an den deutschen Bezeichnungen lässt sich gut ablesen, für welchen Zweck diese Spangen konzipiert sind.Diese Spangenform hat sich im Lauf des 19. Jahrhunderts herausgebildet als Reaktion auf die zunehmende Anzahl an tragbaren Auszeichnungen, die nicht am Schulterband oder dem Halsband getragen wurden. Man wollte die durchaus teuren originalen Orden in Originalgröße nicht einer Beschädigung im Gefecht aussetzen. Effekte wie Schwerter, Schleifen oder Miniaturen des eigentlichen Ordens sollten nicht nur anzeigen, welche zusätzlichen Erhöhungen verliehen worden waren, sondern, eingedenk des Umstandes, dass viele Orden das selbe Band nutzten, auch zur Differenzierung, um welchen Orden es sich genau handelte. Das Auflegen von kompletten Miniaturen lässt sich dabei vor der Gründung der Bundesrepublik nur in den 20er Jahren beobachten, in denen kein Krieg drohte und die Auszeichnungen somit nicht kaputt gehen konnten. Heutzutage sind entsprechende Miniaturen sowohl in Deutschland als auch in Österreich "verpflichtende" Auflagen für diesen Typ Spange, da es nur noch eine sehr eingeschränkte Anzahl an verschiedenen Bändern gibt. Zur Zeit des Kaiserreichs war die offizielle und gängige Bezeichnung Interimsspange. Mit dem Ersten Weltkrieg und dem damit einhergehenden massenweisen Auftreten dieses relativ jungen Spangentyps setzte sich nach und nach die Bezeichnung Feldspange oder Bandschnalle durch. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Feldspangen fast ausschließlich von Militärpersonal getragen. Zum Zivilanzug wurden die anderen Spangentypen oder das Frackkettchen getragen. Während der Reichswehr wurde dieser Spangentyp zum vorherrschenden Alltagsutensil. Die Originalorden wurden nur noch bei besonderen Anlässen getragen. Dies ging soweit, dass ein Tragen der Ordensspange in der Bundesrepublik soweit zurück ging, dass die Anfertigung einer solchen nicht mehr für jeden Soldaten oder Privatmann geschieht. Aufgrund der politischen Bedeutung des Begriffs der Feldspange wurde dieser Begriff sukzessiv verdrängt durch den der Bandschnalle. Heute wird der Begriff der Interimsspange nur noch im Hinblick auf die größeren Spangen dieses Typs vor 1900 und den der Feldspange für Spangen vor 1945 benutzt.


Terminologie der Reichswehr/Wehrmacht
Die Wehrmacht differenziert zwischen Ordensspange/Ordensschnalle einerseits und Feldspange/Bandschnalle andererseits. Die Frackspange ist zwar bestehender Typus, aber zumindest offiziell nicht so bezeichnet.

Terminologie der Bundeswehr
Die Bundeswehr differenziert zwischen Großer Ordensschnalle, Kleiner Ordensschnalle und der Bandschnalle. Die Begrifflichkeiten geben dabei direkt einen guten Eindruck davon, was genau gemeint ist.
Österreichische Besonderheiten
Aufgrund der politischen Trennung Österreichs von den anderen deutschen Staaten durch die Separationen 1866 bis 1871 kommt es auch in diesem Bereich nicht zu einer Vereinheitlichung der österreichischen Begrifflichkeiten mit denen der anderen deutschen Staaten. Problematisch ist hierbei, dass in Österreich mit dem Begriff der Ordensspange nicht die Spange mit Originaldekorationen handelt, sondern um das genaue Gegenteil: die reine Bandspange. Die Bezeichnung als (Große) Ordensschnalle und Kleine Ordensschnalle ist dabei parallel zur deutschen Form. Zumindest umgangssprachlich hat sich zudem noch der Begriff der Dreickesspange etabliert. Dieser Umstand ist darauf zurückzuführen, dass in Österreich die Bänder zu Dreiecken drapiert werden. Gemeint ist damit im Regelfall die Große Ordensschnalle, obgleich es auch durchaus vorkommt, dass die Kleine Ordensschnalle in Dreiecksform gebunden wird.


Autor: Malte Sommer
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MARSOXX (Donnerstag, 13 Oktober 2016 11:58)
Egal ob Schmuckorden oder echte Orden, so eine Ordensspange macht ja schon was her
Latina Trusty (Freitag, 03 Februar 2017 02:41)
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